Malereien

 

Ich liebe es im Close-up zu sehen, wie ich mit dem Pinsel aus dem Nichts etwas entstehen lassen kann.

Im Interview mit Velten Wagner (Leiter des Staatliche Museums Engen, Deutschland)

Velten Wagner: Das Erste, was an deiner Malerei auffällt, sind die perfekt in Szene gesetzten weiblichen Motive. Selbstbewusste, aber auch zerbrechliche Frauen, die den Betrachter direkt in den Blick nehmen. Frauen, die aus Modezeitschriften stammen könnten, oder Avatare von perfekter Künstlichkeit. Wenn Ambivalenzen in deiner Arbeit eine so große Rolle spielen, warum dann diese makellosen Benutzeroberflächen?

 

Sandra Ackermann: Diese Frauen erzählen die Geschichte unserer Gesellschaft, unseres Gesellschaftsbildes, unseres Gesellschaftsmodells. Dieses Gesellschaftsmodell beruht sehr auf Oberflächen, Äußerlichkeiten, Bildern und suggerierter Realität. „Die Wirklichkeit ist nicht die Wahrheit“ – Titel eines meiner Bilder und auch irgendwie Motto unserer gesellschaftlichen und persönlichen Illusion.

Wir sind nicht mehr das, was wir sind, sondern das, als was wir erscheinen wollen.

Das Zerbrechliche, das trotz aller Perfektion durchscheint, ist das ambivalente Moment und die Verbindung zu unserer Emotion, Intuition, zu dem was ist, aber nicht wert scheint abgebildet zu werden, in unserer optimierten Medienwelt.